20 QM RENNJOLLE


z jolle sw300Die Konstrukteure hatten hier nun die Möglichkeit, ohne Bindung an Rumpfmaße und Baugewicht, schnelle Boote zu entwickeln. Sogar eine von Curry eingeführte Wasserbremse wurde gestattet. Es entstanden Boote, von denen die erfolgreichsten etwa 2,5 m länger waren als die 22qm-Rennjollen. Die Bootsformen wurden daher zu mindestens für mittleren und schweren Wind für Entwicklung großer Geschwindigkeiten günstiger, gleichzeitig auch steifer. Diese guten Eigenschaften wurden allerdings durch eine geringere Lebensdauer erkauft. Die Evolution der freien Zwanziger hat extrem schlanke, elegante Boote geschaffen. Eine typische Zwanziger Rennjolle ist etwas über 8 m lang, bei ca. 1,70 m Breite und niedrigem Freibord. Die Abmessungen variieren jedoch stark. Es gibt Exemplare mit 7 m oder über 9 m Länge. Die Takelage, obwohl von den Klassenvorschriften freigestellt, war traditionell Steilgaffel und Großsegel mit durchgehenden Spreizlatten.
Lange Zeit galten die Zwanziger als die schnellsten Schiffe überhaupt und konnten noch in den 50er und 60er Jahren legendäre Triumphe bei der Centomiglia, dem berühmten Langstreckenrennen auf dem Gardasee feiern.
Mitte der 70er Jahre flackerte das Interesse an den Z-Rennjollen wieder auf und hat seitdem zu regelmäßiger Regattatätigkeit geführt. Eine Klassenvereinigung wurde gegründet und die Bauvorschriften modernisiert. Heute wird der Zwanziger natürlich mit einem modernen Spinnaker und zwei Mann im Trapez gesegelt. Die alte Idee des Experimentierens mit Formen ist am Leben, seit 1980 gibt es immer wieder Neubauten, von denen sich durchaus nicht alle auf Anhieb gegen die alten Schiffe durchsetzen können. Die Faszination bleibt aber Geschwindigkeit und edles Holz als Baumaterial.

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