Region Wolfgangsee

Der Wolfgangsee

Der WOLFGANGSEE auch ABERSEE genannt, den die Salzburger liebevoll besonders lieben und dessen einziger Schönheitsfehler - aus ihrer Sicht - ist, dass sich ein rund fünf Kilometer langer Uferstrich im Nordosten und die Ortschaft St. Wolfgang auf dem oberösterreichischen Gebiet befinden, wird durch den mächtigen Schwemmkegel des Zinkenbaches beherrscht, der den See an seinem südwestlichen Ufer ungefähr in der Mitte beinahe in zwei Hälften teilt. Ein nur noch 400m breiter Streifen trennt nord-und südseitiges Ufer, und kluge Berechnungen ergaben, dass die Ufer hier irgendwann zusammenwachsen werden. Eine Entwicklung, die wir allerdings kaum mehr erleben werden und es wäre auch verwunderlich, wenn die Wolfgangseer das jemals zulassen würden.

Auf diesem Schwemmkegel, der unter Campingfreunden aus nah und fern sehr beliebt ist, befindet sich auch die jüngste Gemeinde am See - Abersee - die durch Zusammenschluss von Zinkenbach, Gschwand und Gschwendt entstanden ist. Die anderen alteingesessenen Orte am See können sich aber ihres Rufs fast nicht erwehren.

St. Wolfgang, St. Gilgen und Strobl heißen die Metropolen an der Mitte und den gegenüberliegenden Enden des Sees. Abertausende Besucher frequentieren die Ortschaften jahrein, jahraus, was besonders die Bewohner von St.Wolfgang unangenehm zu spüren bekommen. Zum wunderbar gelegenen Ort, vordergründig bekannt durch den kostbaren Schnitzaltar des Südtiroler Meisters Michael Pacher und das legendäre Wirtshaus Zum Weißen Rössl, führt eine Sackgasse, was bei einer geschätzten Besucherfrequenz von 10.000 Personen an schönen Tagen einen ebenso schönen Stau verursacht.

Von hier aus können sich Fußmarode mit Hilfe der k.und k.Zahnradbahn wie zu Kaiser Franz Josephs Zeiten auf den Schafberggipfel schleppen lassen. Die uralten Dampfloks keuchen den Berg hinauf und aus ihren bunten Wägelchen ergießt sich mit beeindruckender Regelmäßigkeit ein Strom von Touristen auf den wahrscheinlich schönsten Aussichtsberg der Gegend. Elf Seen, das Höllengebirge, das Tote Gebirge, der Dachstein und in der Ferne die Hohen Tauern bilden hier bei guter Sicht ein Traumpanorama.

Zurück in St. Wolfgang bewegen wir uns die Sackgasse nordwärts nach Ried, vorbei an der Segel-Macherei des wohl bekanntesten und erfolgreichsten österreichischen Seglers, Hubert Raudaschl.

Am Ende der Straße liegt der Ferienhort für Mittelschüler in dem nicht wenige Zöglinge (hauptsächlich aus dem Raum Wien) ihren ersten Kontakt zum Bootssport hatten. Hier war für viele von ihnen während ihres sechswöchigen Sommeraufenthaltes das Ziel die Chargenprüfung zum zweiten Steuermann auf den alten Kuttern (aus den Beständen der österreichischen und deutschen Kriegsmarine) abzulegen. Auch heute wird der Betrieb noch aufrecht erhalten und die Ausfahrten der historischen Jollen, Giggs und Kutter werden mit Interesse verfolgt.

Der direkte Weg nach St. Gilgen wird durch ein weithin sichtbares Wahrzeichen versperrt. Die Falkensteinwand, ein mächtiger Felsklotz, der direkt aus den Ufern des Sees emporwächst, lässt sich nur zu Fuß über-oder umwandern. Auf dem Weg nach St. Gilgen gelangt man zum romantischen Eck des Sees. Vorbei am legendenumrahmten Hochzeitskreuz und Ochsenkreuz führt der Weg über Fürberg, dem Domizil des berühmtesten Wolfgangseers, dem Nobelpreisträger Karl von Frisch und Brunnwinkl.

St. Gilgen ist nicht nur der größte Ort am See, sondern auch unbestritten die Segelhochburg. Hier residiert der Union Yacht Club Wolfgangsee, ein regattaorientierter und der Förderung des Nach-Wuchses aufgeschlossener Club. Es ist ein Club mit langer Geschichte und die Tradition wird hier nach wie vor hochgehalten.

Schon seinerzeit wurde St. Gilgen von dem damaligen Seglergrößen gern besucht und man findet bekannte Namen wie jenen von Dr. Manfred Curry in der Clubchronik.

Mächtig stolz sind die Clubobersten natürlich auf ihren zehnfachen Olympiateilnehmer und zweifachen Silbermedaillengewinner Hubert Raudaschl und die anderen Größen, wie Dr. Harald Fereberger, Wolfgang Denzel, Ulrich Strohschneider und Michael Luschan. Mit Freuden erinnert man sich an 1972 als von fünf Olympiateams deren vier vom Wolfgangsee kamen. (Star, Drachen, Soling, Tempest)

Wind
Am Wolfgangsee gibt es kalkulierbare, gute Windbedingungen. Berühmt ist der See für seinen sogenannten „Brunnenwind“, einen thermischen Schönwetterwind. Im Sommer bestreicht er den See sehr verlässlich und kommt vom Krotensee (im Einschnitt zwischen Mond-und Wolfgangsee) über den ihm den Namen gebenden Brunnwinkl auf den See. Leider ist der Brunnwind nur eine lokal begrenzte Angelegenheit und nach der See-Enge beim Zinkenbach bleibt vom Brunnwind meist nicht mehr viel übrig. Der Wolfgangsee ist allerdings begünstigt. Wenn eine Westströmung vorhanden ist, kann diese sehr gut mit dem Brunnwind existieren und die Mischung beider Ströme (der Westwind kommt über den Einschnitt zum Fuschlsee) bildet dann meist einen schönen Nordwest, der den See der Länge nach bestreicht. Zieht eine Westwetterfront über ihn, verläuft sie ebenfalls in Längsrichtung über den See, schralend und böig.

Der Gegenspieler zu den Westwinden ist der im Volksmund als Föhn bezeichnete warme Wind aus dem Nordalpenbereich, der sich ebenfalls in Seelängsrichtung erstreckt (allerdings von der Strobler Seite her). Obwohl es am Wolfgangsee praktisch keinen Querwind gibt, werden bei dieser Wetterlage Luftmassen zwischen den Bergen der Osterhorngruppe, im speziellen zwischen den beiden „Charakterköpfen“ Bleckwand und Sparber, durchgepreßt, die im Südzipfel für guten, wenn auch böigen Wind sorgen.

STATISTIK
Seehöhe: 538m, Fläche: 12,9km², größte Tiefe: 114m, durchschnittliche Wassertemperatur im August 22 Grad.

Quelle: www.yachtrevue.at

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